Milchbauern diskutieren Superabgabe, Greening und Marktentwicklung
Am Rande der Agritechnica in Hannover tagte der Fachausschuss Milch des Deutschen Bauernverbandes (DBV). Angesicht einer drohenden Superabgabe bei der im übernächsten Jahr anstehenden Milchquote kamen die Fachleute zu der Einschätzung, dass politische Maßnahmen zur Minderung einer drohenden Superabgabe erforderlich seien. Den Teilnehmern erschien eine Aufhebung der Fettkorrektur das geeignete Instrument, um schnell und unbürokratisch eine Änderung im EU-Recht zu erreichen, erklärte DBV-Milchpräsident Udo Folgart.
Ein weiterer Schwerpunkt des Milchausschusses war die Umsetzung der Brüsseler Agrarreform in Deutschland, berichtet der DBV. Insbesondere das beschlossene Greening mache vielen Milchviehbetrieben große Sorgen. Folgart forderte, die Anrechnung von Grünland als Greening-Leistung besser zu stellen. Dafür müsse sich das Bundeslandwirtschaftsministerium bei der EU-Kommission einsetzen. Nur Betriebe mit einem Grünlandanteil von 75 Prozent als „gegreent“ zu erklären, sei viel zu hoch angesetzt und spiegele nicht annähernd die Realitäten der Betriebsstrukturen wieder. Auch müsse der Zwischenfruchtanbau eine angemessene Bewertung erfahren. Bislang sollen von 10 Hektaren mit Zwischenfruchtanbau nur 3 Hektar als Greening-Leistung anerkannt werden. Folgart forderte hier mindestens 5 Hektar anzusetzen, wie dies auch in Dänemark diskutiert werde.
Des Weiteren befasste sich der Ausschuss mit der derzeitigen Tierseuchenlage in Europa. Dabei müsse die Exportfähigkeit gegenüber Drittländern im Auge behalten werden, um die aktuell gute Marktlage nicht zu gefährden. In diesem Zusammenhang wies Folgart auf das 5. Berliner Milchforum hin, welches am 13./14. März 2014 stattfinden wird und sich intensiv mit der internationalen Marktlage auseinandersetzen wird.