Mit rund 30 Bauern ist der Kreisbauernverband Reutlingen am
vergangenen Montag in den frühen Morgenstunden nach Brüssel gereist. Bei
der dortigen Großdemonstration machten am Rande des Sondergipfels der
EU-Agrarminister mehrere tausend Landwirte aus ganz Europa auf die
prekäre Situation an den Agrarmärkten aufmerksam.
In ganz Deutschland
leiden viele Landwirte unter den drastisch gesunkenen Preisen und
kämpfen um ihre Existenz. Auch die Tierhalter, sowohl die
Milchviehhalter wie aber auch die Schweinemäster und Ferkelerzeuger im
Landkreis Reutlingen sind von den schwierigen Markt- und politischen
Rahmenbedingungen betroffen.
Die Lage auf den EU-Märkten für Rind- und Schweinefleisch, Milcherzeugnisse sowie Obst und Gemüse ist besonders kritisch.
Der
aktuelle Preisverfall ist nach Einschätzung des Bauernverbandes nicht
zuletzt auf das Handelsembargo mit Russland und sinkende Exporte nach
China zurückzuführen.
Deshalb unterstützt der Kreisbauernverband mit
seinen Mitgliedern die Forderung des Deutschen Bauernverbandes, mit
einer Markt- und Exportoffensive zukunftsfähige Absatzmärkte in
Drittländern zu erschließen.
Die Zusage der Agrarminister, ein
Hilfspaket zu schnüren, ist sicherlich der erste Schritt in die
richtige Richtung. Die von der EU-Kommission ergriffenen Maßnahmen
tragen zwar zur Entschärfung der Lage bei, sind aber bei weitem nicht
ausreichend, um die Einbußen der Landwirte zu kompensieren. So lautete
der einhellige Tenor der Verbandsmitglieder auf der langen Heimfahrt.
Notwendig ist jetzt eine unbürokratische, schnelle Umsetzung der EU-Maßnahmen zur Sicherung der Liquidität der Betriebe.
Zudem seien langfristig weitere Maßnahmen zur Bewältigung der zunehmenden Volatilität auf den Agrarmärkten notwendig.
„Die
Landwirte sind bereit, neue Wege zu gehen“, so lautete die Botschaft
von Kreisobmann Gebhard Aierstock bereits bei der Lichtmesstagung 2015.
Quelle Foto: DBV